Zum Hauptinhalt springen

Datenvorbereitung für Qlik Sense und Tableau

 

Wer Datenauswertungen mithilfe namhafter Visual Analytics Tools wie Tableau oder Qlik Sense erstellen möchte, gerät schnell an die Grenzen der Anwendungen – spätestens, sobald er mit unstrukturierten oder unvollständigen Datenbeständen arbeitet. Um Frust vorzubeugen, haben wir beide Tools hinsichtlich ihrer Möglichkeiten zur Datenvorbereitung getestet und eine kurze Liste von Best Practices erstellt.

Wie viel kostet mich der Einsatz des Tools? Wer soll damit arbeiten: Marketeers oder IT-Profis? Und kann ich meine Daten auch in der Cloud verwalten? Bei der Auswahl des passenden Tools für Visual Analytics spielen viele Faktoren eine Rolle. b.telligent-Berater Daniel Erlhöfer erläutert in diesem Blogbeitrag die technische Seite von Tableau und Qlik Sense: Worin liegen die Unterschiede in der Datenvorbereitung beider Tools?

Für wen eignet sich Tableau?

Tableau ist die Lösung für Nutzer, die sich schnelle Ergebnisse ohne lange Einarbeitungszeit wünschen.

Die Basis jeder Visualisierung in Tableau bildet eine konsolidierte Datentabelle. Diese wird entweder direkt aus einer Datenquelle bezogen oder unter Zuhilfenahme grundlegender Datenmodellierungsfunktionalität aus Tabellen einer oder mehrerer Datenquellen generiert. Zur Anbindung der Datenquellen bietet Tableau eine Vielzahl von Schnittstellen an, die Modellierung erfolgt teilautomatisiert, und mithilfe einer SQL-ähnlichen Skriptsprache können zusätzliche Spalten berechnet werden.

Wer aber hofft, in Tableau umfangreiche Datenmodelle mit komplexer Berechnungslogik erstellen zu können, wird keine Freude mit dem Tool haben. Sowohl die Interaktion mit dem Tool als auch dessen Funktionalität stoßen schnell an ihre Grenzen. Tableau ist am wirkungsvollsten, wenn wenige und gut strukturierte Datentabellen ohne tiefgreifende technische Vorkenntnisse angebunden und ausgewertet werden sollen. Für alle darüber hinausführenden Zwecke bietet Tableau jedoch die ETL-Lösung Tableau Prep an.

 

Ist Tableau Prep ein vollwertiges ETL-Tool?

 

Wenn Sie ETL-Logik ausschließlich zur Datenverarbeitung für Tableau benötigen: Ja. Durch die Ergänzung von Tableau um Tableau Prep werden viele Schwächen im Bereich der Datenvorbereitung adressiert. Durch die ansprechende Benutzeroberfläche ermöglicht Tableau Prep auch unerfahrenen Nutzern die Transformation von Datensätzen. Hinsichtlich verfügbarer Programmschnittstellen, Verarbeitungslogik und Anwenderfreundlichkeit ist das Produkt sehr gelungen. Durch zusätzliche Verwendung von Tableau Server lassen sich in kurzer Zeit automatisierte Datenprozesse einrichten und Regeln für den Zugriff auf die so entstehenden Datenquellen definieren.

 

 

Dennoch ist auch hier Vorsicht geboten, da Tableau Prep zwar vollwertige ETL-Funktionalität anbietet, aber nicht als isolierte ETL-Lösung konzipiert wurde. Die Ausgabe der generierten Datensätze erfolgt lediglich in Dateiform oder als Datenquelle für Tableau. Es können also effektiv nur diejenigen ETL-Prozesse abgedeckt werden, die als Vorbereitung für die Datenverarbeitung in Tableau dienen.

Für wen eignet sich Qlik Sense?

Qlik Sense ist für professionelle Nutzer erste Wahl, mit ein wenig technischem Verständnis können auch größere Projekte in Angriff genommen werden.

Genau wie in Tableau erfolgt die Datenvorbereitung in Qlik Sense durch die Anbindung externer Datenquellen. Auch hier ist Voraussetzung, dass die Daten in tabellarischer Form vorliegen. Dabei steht es dem Anwender frei, die Datenbeladung über die Nutzeroberfläche oder ein Skript zu gestalten. Qlik Sense bietet dabei ein im Vergleich reiches Spektrum an Möglichkeiten, das interne Datenmodell den eigenen Bedürfnissen entsprechend zu gestalten, wodurch auch umfangreichere Projekte umgesetzt werden können.

Die Einarbeitung in Qlik Sense nimmt etwas mehr Zeit in Anspruch; dadurch stehen insbesondere dem professionellen Anwender aber auch mehr Funktionalität und Kontrolle zur Verfügung. Dennoch ist auch Qlik Sense limitiert, wenn es darum geht, unzureichend strukturierte Datensätze in eine verarbeitbare Form zu bringen. Das Tool eignet sich also bestens zur Realisierung größerer Datenmodelle und komplexerer eigener Berechnungen.

 

Best Practices

 

Wenn Ihnen bereits gut strukturierte Datensätze zur Verfügung stehen, werden Sie von den in Tableau und Qlik Sense verfügbaren Mitteln nicht enttäuscht werden. Liegen solche Datensätze nicht vor oder ist die Anbindung weiterer, bisher unbekannter Datenquellen vorgesehen, kann die Integration im Einzelfall sehr aufwändig werden. Eine sorgfältige Prüfung der Datenbasis ist in jedem Fall angebracht.

Bei der Suche nach dem richtigen Visualisierungswerkzeug spielen natürlich auch andere Aspekte eine Rolle. Für eine Entscheidung sind zum Beispiel Faktoren wie Optik, User Experience und Kosten relevant. Aber auch bestehende Erfahrungen mit dem jeweiligen Tool sollten berücksichtigt werden. Es zeigt sich nämlich immer wieder, dass bei der Implementierung und im laufenden Betrieb eine Vielzahl kleiner oder größerer Probleme auftreten. Ein mit der Systemumgebung und dem Tool vertrauter Mitarbeiter ist in solchen Fällen nicht zu unterschätzen!

Zusammenfassend eignet sich Tableau hervorragend für simple und visuell ansprechende Auswertungen, die auf bis zu zehn Tabellen aufbauen. Durch den zusätzlichen Erwerb von Tableau Prep und Tableau Server lassen sich mitunter sehr umfangreiche Umgebungen erstellen inklusive der automatischen Datenbeladung. Mit Qlik Sense können ebenfalls komplexe Modellierungsaufgaben bewältigt werden, zusätzliche Lizenzen sind dafür nicht erforderlich. Auf umfassende ETL-Logik muss aber verzichtet werden. Wer Daten nicht nur für den Einsatz im Visual Analytics Tool aufbereiten möchte, sollte daher den Einsatz eines eigenständigen Data Hubs in Erwägung ziehen und seine Daten getrennt von der Datenvisualisierung aufbereiten.

Scheuen Sie sich nicht, die Hilfe unserer Experten in Anspruch zu nehmen. Durch unsere Erfahrung mit unterschiedlichen Systemlandschaften helfen wir Ihnen bei der Bewältigung der Komplexität.