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Zehn Jahre ist es nun her, dass der SQL Server 2012 das Licht der Welt erblickte. Zehn Jahre, und nun soll Schluss sein – zumindest, was den Extended Support betrifft. Bevor wir darüber sprechen, was das bedeutet und wie Deine Optionen aussehen, möchte ich den Anlass nutzen, um nochmal eben diese zehn Jahre zurückzublicken: auf Dinge, deren Grundstein damals gelegt und die heute Standard in der Datenbanklandschaft und speziell im BI-Kontext sind.

Meine persönlichen Top 5 aus 2012:
 

  • Columnstore
    Release der ersten Version des Columnstore Indexes. Ein Meilenstein bezüglich Performance von BI-Workloads in den SQL-Server-Datenbanken.
  • AlwaysOn Availability Groups
    Damals brandneu, heute Standard. AlwaysOn-AGs stellen die Hochverfügbarkeit der Datenbanken sicher und erlauben es zeitgleich, diese zu lesen.
  • Tabular Model
    Ein neues BI-Semantics-Model kam auf den Markt: Das Tabular Model hielt Einzug in den SQL Server. Vor zehn Jahren noch eher skeptisch beäugt, kennt es heute jeder, weil es die technische Grundlage für Power BI darstellt. Mit im Gepäck: Data Quality Services und Master Data Services.
  • PowerView
    Apropos Power BI, kennt jemand noch PowerView? Auch das gab es zum ersten Mal 2012 und sorgte für mehr „Farbe“ in Visualisierungen. Dank Silverlight-Implementierung ist das Thema allerdings heute vom Tisch.
  • T-SQL-Funktionen
    Last, but not least: Es gehört zum Brauch des SQL Servers, mit jedem Release auch eine neue Anzahl von T-SQL-Funktionen bereitzustellen. Bei diesem Release waren es Sequence-Objekte, Error-Handling, TRY_CONVERT, CONCAT etc.

Aufgrund der geänderten SQL-Server-Lizenzpolitik wurde diese Version jedoch nur zögerlich im Markt aufgenommen. Die Enterprise Edition gab es nun nur noch „Core-Based“ und nicht mehr Server+CAL-basiert.

„Ob Cloud-Plattform, AI-Lösungen oder Visualisierungstool – Microsoft ist seit vielen Jahren ein verlässlicher Partner an unserer Seite und wir blicken auf zahlreiche erfolgreiche gemeinsame Kundenprojekte zurück. Diese Erfolge sind natürlich der Expertise, nicht zuletzt aber auch der hervorragenden Zusammenarbeit mit dem Microsoft-Team zu verdanken.“

Mehr zu unserer Partnerschaft
 

Matthias Nohl, Management Consultant

End of Support: Welches Problem gibt es nun 2022?

Nun ist es aber wohl so weit: Gemäß der Lifecyle Policy für den SQL Server 2012 ist am 12.07.2022 Schluss mit dem Extended Support. In fast allen IT-Policies ist ein Support des Herstellers für den Betrieb im Unternehmen niedergeschrieben und erforderlich. Der 13.07.2022 (vermutlich ein sonniger Mittwoch) wird also dazu führen, dass unzählige Firmen gegen die Compliance-Richtlinien verstoßen.

End of Support: Wie geht es nun weiter?

Welche Optionen gibt es nun für den SQL Server 2012 und welche Möglichkeiten der Modernisierung hast Du?

Gleich zu Beginn möchte ich zwei Möglichkeiten nennen, die aber nicht weiter ausgeführt werden, da der Schwerpunkt des Artikels auf der Modernisierung liegen soll.

  • Option 1: Upgrade auf den SQL Server 2019 bzw. dann SQL Server 2022
  • Option 2: Den SQL Server lokal in einer Azure-Umgebung betreiben. Das Stichwort wäre hier „Azure Stack HCI

 

Das folgende Schaubild zeigt weitere vier Möglichkeiten, die Dir die Azure Cloud bietet, um Deinen SQL Server zu migrieren:

1️⃣ Die naheliegendste Idee: Lift-and-Shift

Man wähle eines der vorgefertigten SQL VMs auf Azure aus, Backup und Restore der Datenbanken, Änderung des Kompatibilitätslevels – und fertig. In der Realität ist es jedoch nicht ganz so einfach. Netzwerkthemen, Performanceanforderungen und Securityfragen stehen oft einer schnellen Migration im Weg. Dazu muss der Betrieb der VMs, die Hochverfügbarkeit geklärt und auf den Weg gebracht werden. Vorteil dieser Variante: Der SQL Server 2012 kann für weitere drei Jahre mit den sogenannten Extended Security Updates betrieben werden.

Es gibt jedoch auch noch andere Möglichkeiten, die sich mit dem Thema PaaS beschäftigen und sich nicht auf die Infrastruktur konzentrieren:

 

2️⃣ SQL Server Managed Instance

Aus meiner persönlichen Sicht heraus gesprochen: Oftmals eine sehr gute Wahl, um die Workloads in Azure abzubilden und gleichzeitig von den Vorteilen der Cloud zu profitieren. Mit der SQL MI bekommt man eine komplette SQL-Server-Instanz in der Cloud, die es einem erlaubt, bis zu 100 Datenbanken anzulegen. Ein häufiges Szenario, das man on-prem sieht und somit realisiert werden kann, wären die Cross Database Queries. In den neuesten Service Levels kann man aus bis zu 64 vCores und fast 900 GB RAM wählen – genug für die meisten Anforderungen. Auch der Speicherplatz stellt bei der SQL MI keine Hürde dar: Hier gibt es bis zu 16 TB – ausreichend Platz für eine kleine Datenbank.

 

3️⃣ Azure SQL DBs

Wenn eine einzelne Datenbank migriert werden soll oder viele kleine Datenbanken, die unabhängig von einer sind, dann lohnt sich ein Blick auf die Azure SQL DBs. Diese sind sowohl als einzelne Datenbanken als auch als Elastic Pools verfügbar. Die Elastic Pools haben den Vorteil, dass sich Spitzen in dem jeweiligen Workload gut abfangen lassen, da der Pool eine gewisse Kapazität für alle Datenbanken in dem jeweiligen Pool bereitstellt. Somit muss vorab nicht stark überprovisioniert werden, um für Sicherheit in den Leistungsspitzen zu sorgen. Eine spannende Variante bei der einzelnen Azure SQL DB ist das Server-Level: Serverless. Sollte die Applikation nur zu gewissen Zeiten ein Datenbank-Backend benötigen, dann ist die Serverless-Variante betrachtenswert. Mit Hilfe der „Auto-Pause“-Funktionalität fallen nur noch Speicherkosten und keine vCore-Kosten mehr an. Optimal geeignet, wenn es sich nicht um ein 24/7-Szenario handelt.

 

4️⃣ Azure Synapse Analytics

Sollte der SQL Server einem BI-Workload folgen, wäre es zu überlegen, ob nicht die vierte Variante in Frage kommt: Azure Synapse Analytics, ein Analysedienst, der Datenintegration, Data Warehousing und Big Data miteinander verbindet. Gleichzeitig ist Synapse gerüstet für zukünftige Themen wie AI und Machine Learning. Synapse stellt sowohl eine SPARK-Engine als auch 2 SQL-Engines bereit. In der Serverless-Engine ist es möglich, Ad-hoc-Abfragen auf den Data Lake durchzuführen. Dabei fallen lediglich für die einzelne Abfrage Kosten an und nicht pro CPU oder Server oder Ähnliches. Dies ist vor allem für die erste Exploration von Daten interessant. Für den eigentlichen Data-Warehouse-Teil stehen die mächtigen Dedicated SQL Pools bereit, die technisch eine MPP-Datenbank (Massively Parallel Processing) darstellen. Je mehr Daten vorliegen und je besser diese Daten verteilt werden können, umso mehr profitiert man bei Abfragen von derartigen Architekturen.

Eines haben alle PaaS-Möglichkeiten gemeinsam: Die Administration wird stark vereinfacht und die Lösungen skalieren dynamisch mit den Anforderungen! Eine zusätzliche Kosteneinsparung kann durch den sogenannten Azure Hybrid Benefit gelingen. Hierbei ist es möglich, bestehende SQL-Server-Lizenzen in Azure „anzurechnen“.

Welcher Weg nun der richtige ist, hängt stark von der aktuellen Nutzung des SQL Servers und dessen Features ab. Ob hochperformante Datenbank oder BI-Lösung? Wir finden das optimale Setup für die „neue“ Welt und bahnen uns und Dir auch den Weg dahin. Startpunkt wäre ein Solution Assessment, das auch von Microsoft supportet wird. In diesem werden die grundlegenden Dinge aufgezeigt und mögliche Roadblocker identifiziert.

 

» zum Solution Assessment

 

 

 

Du möchtest mehr über die unterschiedlichen Möglichkeiten erfahren oder brauchst Hilfe, die ideale für Dich zu identifizieren? Wir stehen Dir gerne zur Seite.

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